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Tropische Hölzer - nicht bei allnatura!

Orang Utan mit Nachwuchs Der Regenwald wird skrupellos ausgebeutet! Die Hintergründe, die verheerenden Ausmaße und was jeder von uns dagegen tun kann, erfahren Sie in diesem Klartext.

Fakten über Tropenholz

  • Zu den bekanntesten Tropenhölzern gehören Teak, Mahagoni, Eukalyptus, Akazie und Ramin. Als ökologisch sehr bedenklich gelten zusätzlich die unbekannteren Holzarten wie Bangkirai, Meranti, Bongossi, Merbau, Abachi und Wenge. Sehr selten sind die Tropenhölzer Macaranduba, Cumarú, Bintangor und Kasai.
  • In den gesamten Tropen sind 24 % der Plantagenfläche mit Eukalyptus bepflanzt (meist für die Papier- und Baustoffindustrie), 17 % mit Teak und 9 % mit Akazien. Vor allem Teak und Akazie werden zur Möbel- und Holzprodukte-Herstellung eingesetzt.
  • Eine Vielzahl an tropischen Baumarten - wie Mahagoni, Teak oder Ramin - sind vom illegalen Holzeinschlag betroffen.
  • Besonders die seltenen Tropenholzarten sind gefährdet, da diese aufgrund des limitierten Angebots im Verkauf höhere Erträge erzielen. Dieser Teufelskreis kann den Fortbestand einer seltenen Art grundlegend gefährden.

Was sind die Gründe für die Abholzung des Regenwaldes?

Gewinnung von Bau- und Brennmaterial sowie zur Möbelherstellung
Fällen von Bäumen zur Gewinnung von Bau- und Brennmaterial oder zur Produktion von Möbeln und Bodenbelägen. Auch für Gartenmöbel, Parkett und Terrassenbelägen werden gerne exotische Hölzer verwendet.

Herstellung von Papier und Zellstoffen
Der immense Papierverbrauch in den Industriestaaten ist verantwortlich für die rigorose Abholzung.

Landwirtschaft
Riesige Flächen werden für Zuckerrohr- und Baumwollanbau abgeholzt. Bedenklich ist auch die Entwicklung des Soja-Anbaus. Die Ernte ist zu einem minimalen Teil für die einheimische Bevölkerung. Unmengen werden als Viehfutter nach Europa exportiert. Wir konsumieren Fleisch und Wurst auf Kosten des Regenwaldes und des Tierwohls.

Trend Bio-Treibstoffe
Durch die Verknappung fossiler Energieträger wird der Schrei nach Bio-Treibstoffen immer größer. Das gewonnene Ethanol aus Zuckerrohr oder Palmöl macht es notwendig, große Gebiete abzuholzen und Plantagen anzulegen.

Gewinnung von Palmöl
Palmöl ist mittlerweile in fast allen Produkten - von Kosmetika bis hin zum bekannten Schokoladen-Brotaufstrich.

Infrastruktur
Die angebauten Produkte müssen nach Europa transportiert werden. So entstehen Staudämme und Wasserkraftwerke dort, wo seit Jahrhunderten die indigene Bevölkerung und eine große Tier- und Pflanzenvielfalt harmonisch existierten.

Ausbeutung von Bodenschätzen
Leider werden von der Regierung auch Förderkonzessionen erteilt für indigen bewohnte Gebiete und artenreiche Waldregionen. Erdöl und Bauxit werden skrupellos abgebaut.

Fehlende staatliche Strukturen
Zugunsten kurzfristiger Gewinne wird oft die langfristig richtige Entscheidung hintenangestellt. Auch Korruption ist hier kein Fremdwort.

Plantagen sind nicht nachhaltig!

Man ist ja versucht zu glauben, dass Holz und Soja von Plantagen keine Zerstörung anrichten. Das ist leider ein Irrtum! Denn für eine Plantage wird erst einmal wertvoller Regenwald gerodet. Und diese Flächen vermehren sich erschreckend rasant. Durch das Erschaffen von Plantagen wird der indigenen Bevölkerung rücksichtslos der Lebensraum entzogen. Heimische Tiere werden im besten Fall vertrieben, aber auch oft skrupellos und sinnlos getötet. Eine über Jahrhunderte gewachsene Pflanzenwelt wird einfach ausgelöscht. Bei jahrelangem Anbau in Monokulturen werden immer mehr Chemikalien verwendet. Nach jahrelanger intensiver Bewirtschaftung bleibt totes, vergiftetes Land zurück. Menschen, Tiere und Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung werden durch die Giftstoffe krank.

Da der Soja als Futtermittel nach Europa exportiert wird und Kleinbauern oftmals ihr Land verkaufen müssen, leiden die Menschen in den Anbaugebieten sogar oftmals Hunger. Verkehrte Welt. Also auch der Anbau auf Plantagen ist keinesfalls eine nachhaltige Alternative!

Welche Tier- und Pflanzenarten sind bedroht?

Tierwelt im Regenwald
Obwohl Regenwälder nur noch drei bis vier Prozent unserer Erde bedecken, leben hier die Hälfte aller Tierarten. Wie viele es genau sind ist nicht bekannt. Und Millionen wurden noch nicht einmal entdeckt. Durch die Rodung sterben also sogar Arten aus, die noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Wird ein Baum gefällt, auf dem ein Tier lebt, oder das Revier zerstört, haben diese Tiere keine Überlebenschance. Der illegale Handel tut sein Übriges - tausende Affen, Papageien, Jaguare und Co. müssen sterben, weil sie den Transport als Haustier nicht überleben oder als Fell im Wohnzimmer ausgelegt werden.

Pflanzen im Regenwald
Der Boden im Regenwald ist ziemlich unfruchtbar, da der viele Regen die Nährstoffe wegspült. Die Pflanzenwelt hat sich hierfür einen einzigartigen Kreislauf ausgedacht. Millionen von Insekten, Würmern, Bakterien und Pilzen zersetzen abgestorbene Pflanzenteile in kurzer Zeit zu Humus. Hierbei werden die gespeicherten Nährstoffe freigesetzt, die von der Pflanze wieder aufgenommen werden. Zu den großen Überlebenskünstlern hoch oben in den Bäumen gehört zum Beispiel die Orchidee. Diese bildet Luftwurzeln und kann damit Wasser aufsaugen. Ananasgewächse bilden tiefe Trichter, in denen Regenwasser gesammelt wird. In diesen kleinen Tümpeln in luftiger Höhe leben viele Regenwald-Frösche und ziehen dort sogar ihre Kaulquappen auf. Eine ausgetüftelte Symbiose - wenn der Mensch nicht eingreift.

Unglaubliche 150 (!) Tier- und Pflanzenarten sterben pro Jahr aus. Für immer!

Wieso betrifft mich die Abholzung des Regenwaldes?

  • Bäume und Torfmoore speichern viel CO2. Dieses wird bei der Abholzung freigesetzt und so entsteht der Treibhauseffekt. Und Klimawandel geht uns schließlich alle an!
  • In den Regenwäldern leben Millionen von Tier- und Pflanzenarten, die noch nicht erforscht wurden. Eventuell gibt es hier Wirkstoffe gegen Krebs und andere Krankheiten. Wenn der Regenwald zerstört wird, werden wir das nie erfahren!
  • Die Grüne Lunge hat einen nahezu perfekten Wasserkreislauf. Wird dieser gestört, können sich Wüsten weiter ausbreiten.

Was kann ich tun, um den Regenwald zu schützen?

Keine Tropenhölzer!
Ein ganz klarer Verzicht auf Möbel aus Tropenhölzern ist für jeden machbar. Es gibt viele wunderschöne und ebenfalls wetterfeste Möbel, z. B. aus europäischem Robinienholz. Auf der Seite von OroVerde finden Sie Alternativhölzer in der Holzaustauschliste.

Weniger Fleischkonsum
Der riesige Soja-Anbau entsteht durch unseren unstillbaren Fleisch-Hunger. Doch wir müssen jetzt nicht alle auf Fleisch verzichten. Wir sollten unser Fleisch bewusst beim Metzger unseres Vertrauens kaufen, wo die Tiere ohne Soja-Futtermittel ernährt werden. Oder einfach mal weniger Fleisch essen. Der Vegetarierbund hat Folgendes errechnet: Wenn jeder Deutsche einen fleischlosen Tag pro Woche einlegen würde, müssten jährlich 157 Millionen (!) Tiere weniger aufgezogen und geschlachtet werden.

Bewusster Umgang mit Papier
Überlegen, ob ein Druck wirklich notwendig ist, Papier mehrfach verwenden, bei Toilettenpapier, Druckerpapier und Schulheften zu Recyclingpapier greifen.

Heizung, Licht & Co. sparsam einsetzen
Im Haushalt und Büro Energie sparen. Das verringert CO2.

Das Auto öfter stehen lassen
Das spart Treibstoff und Emissionen. Und nicht vergessen: Jeder Gang macht schlank und ist gesund.

Keinen Biodiesel tanken
Das spart Palmöl und Soja.

Verpackungsmüll und Wegwerfprodukte meiden
So werden Ressourcen aus dem Regenwald - wie z. B. Aluminium - gespart.

Stoffbeutel statt Plastiktüten
So helfen Sie mit, Erdöl zu sparen.

Regional und saisonal einkaufen
Beim Gemüsehändler frisches Obst kaufen und nebenher ein nettes Pläuschchen halten. Das macht auch gleich viel mehr Spaß als im Gedränge im Supermarkt!

lädt

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